Waldtracht durch Honigtauerzeuger als Voraussetzung zur Gewinnung von Waldhonig, Vortrag vom 11.04.2022

Am 11.04.2022 trafen sich im Gasthof Hirsch in Dapfen ab 19 Uhr ca. 20 Interessierte zu einem Vortrag über Waldtracht durch Honigtauerzeuger mit Hubertus Jörg. Hubertus Jörg aus Freudenstadt war Förster und ist Imker aus dem Schwarzwald und berichtete sehr kompetent über die Honigtauerzeuger an Bäumen, besonders an der Fichte und Tanne.

Die Honigtauerzeuger, durchgehend saftsaugende Läuse an Bäumen, stellen auch für unsere Honigbienen Zucker aus den Baumsäften zur Verfügung, welche die Läuse selbst nicht verwerten können.

Für den Imker ist es von Interesse zu wissen ob, wo und wann mit einer Waldtracht zu rechnen ist damit er mit seinen Bienenvölkern in den Wald wandern kann. Dazu wird eine große Mengen an Läusen an den Bäumen im Wald benötigt, welche viel Zucker zur Verfügung stellen.

Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn die Läusepopulationen am größten sind und die Bäume genügend Säfte produzieren. Im Jahr ist das etwa ein Zeitfenster von 2 bis 3 Wochen.

Ganz genau kann eine verwertbare Waldtracht nicht vorhergesagt werden. Diese hängt von der Entwicklung der Läusepopulationen ab. Deren Entwicklung kann durch die Klima- bzw. Wetterverhältnisse des Vorjahres abhängen, durch den Verlauf des Winters und besonders des Frühjahres.

Schwanken im Frühjahr die Temperaturen stark, kann dies negative Auswirkungen haben. Zudem müssen die Bäume eine gute Wasser und Nährstoffversorgung haben.

Ganz wichtig ist das Wetter im Zeitfenster der Honigtauproduktion. Sind die Tage verregnet, wird der Zucker vom Baum in den Boden gewaschen, ist das Wetter zu trocken, trocknet der Zucker zu schnell aus und kann von den Honigbienen nicht verwertet werden. Bei Dauerregen können die Honigbienen nicht fliegen.

Echter Waldhonig von Tanne, meist aber Fichte, ist daher selten und wertvoll. Diesen kann nicht jeder Imker von seinen Honigbienen ernten.